Der Judenfriedhof Pretzfeld
Eingang zum Judenfriedhof in Pretzfeld
Geht man vom Pretzfelder Kellerwald immer weiter bergan und folgt den Wegweisern „Judenfriedhof“, stößt man am höchsten Punkt auf eine mächtige Mauer. Diese umgibt den jüdischen Friedhof am Judenberg. Das Tor ist verschlossen, doch kann man durch die Gitterstäbe eine ganze Reihe von Grabsteinen sehen.
Bereits um das Jahr 1600 wird hier ein Begräbnisplatz der Juden genannt. 1632 erfolgt die offizielle Ingebrauchnahme. 1648 erwirbt die jüdische Gemeinde Pretzfeld von den Reichsrittern Stiebar den Platz als Lehen. Somit ist er einer der ältesten jüdischen Friedhöfe der Umgebung.
Mit seiner Größe von über einem Hektar war er Friedhof für weitere jüdische Gemeinden, unter anderem Hagenbach, Wannbach, Egloffstein, Mittlerweilersbach, Aufseß und Tüchersfeld. Die letzte Beerdigung ist für das Jahr 1894 zu belegen.
Heute sind noch 216 Grabsteine zu sehen. Sie berühren durch ihr Aussehen, ihre Symbole und Ornamente. Im Rahmen von Führungen erschließt sich deren Bedeutung, Einzelschicksale werden lebendig. Der Zustand der Steine gibt aber auch Aufschluss von Schändungen, die immer wieder erfolgten.
Lage und Anlage des Judenfriedhofs in Pretzfeld sind beispielhaft für Friedhöfe des fränkischen Landjudentums.
Der Friedhof kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden.