Markt Pretzfeld in der Fränkischen Schweiz

Wappen

Wappen

 

Wappenbeschreibung:

Geteilt; oben in Rot ein wachsender silberner Eberspieß, unten fünfmal gespalten von Silber und Blau.

Wappengeschichte

Stellvertretend für die vielen Herrschaftsinhaber wurden Motive aus zwei Adelswappen in das Gemeindewappen aufgenommen. Die so genannte Saufeder, auch Eberspieß genannt, stammt aus dem Wappen der Freiherren Stiebar von Buttenheim, Schlüsselberger Dienstleute, die 1304 erstmals genannt werden und 1762 erloschen sind. Sie waren von 1505 bis 1762 Schlossherren in Pretzfeld.

Ihnen folgten von 1764 bis 1852 die Grafen von Seinsheim. Daran erinnert der mehrfach gespaltene Schild aus ihrem Wappen.

Wappendaten

Wappenführung seit 1968
Rechtsgrundlage: Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung des Innenministeriums.
Beleg: Ministerialentschließung vom 18.04.1968

Elemente aus Familienwappen von Stiebar, von Seinsheim

Link zu weiteren Wappen mit Bezug Pretzfeld, eingestellt auf den Webseiten des Hauses der Bayerischen Geschichte von Hermann Bieger, Pretzfeld:

Wappenfotos Pretzfeld

Fürstbischof von Bamberg war 1757 bis 1779 Adam Friedrich Graf von Seinsheim. Dass er sich bei der Wiedervergabe des Lehens für den eigenen Bruder entschied, mag niemanden überrascht haben. Immerhin wird diesem Joseph Franz Maria Grafen von Seinsheim, einem kaiserlichen und kurpfälzischen bayerischen Geheimrat, nachgerühmt, dass er sich in einer Prozessangelegenheit um das Hochstift verdient gemacht hatte. Auch die Witwe, die Schwester und die drei Töchter des verstorbenen Stiebar wurden nicht einfach auf die Straße gesetzt, sondern mit Rentenzahlungen und Austeuern abgefunden. In die Zeit der Pretzfelder Schlossherrschaft der Familie Seinsheim fällt das Ende des Alten Reiches (1806), nachdem das Hochstift Bamberg schon vorher (1802) seiner weltlichen Machtstellung entkleidet und dem neugeschaffenen Königreich Bayern (1805) zugeschlagen worden war. Ein Vierteljahrhundert später (1830) beehrte das bayerische Königspaar Pretzfeld mit seinem Besuch, was anscheinend als eine Art Jahrhundertereignis empfunden wurde. Mit dem Ende der Feudalherrschaft in Bayern (1848) wurden die Grafen von Seinsheim nicht nur wie bisher Besitzer, sondern auch offizielle Eigentümer ihrer Pretzfelder Liegenschaften. Der einzige Vorteil, den sie daraus zogen, bestand allerdings darin, den Schlossbesitz aus einer finanziellen Notlage heraus vier Jahre später an den Nürnberger Großhändler und Bankier Joseph Kohn verkaufen zu können.

Text: Mar­tin Schott­ky