Liebe Mitglieder des Marktgemeinderates, sehr verehrte Geistlichkeit, liebe Mitarbeiter unserer Gemeinde, sehr verehrte Gäste und Vertreter der Presse!
Ein herausforderndes Jahr mit ungeahnten Krisen, aber auch mit Erfolgen und freudigen Momenten geht in wenigen Tagen zu Ende.
Die heutige Sitzung beschließt den Sitzungsdienst des Gemeinderates im Jahr 2022.
Besonders erfreulich ist dabei, dass wir zum ersten Mal in dieser Legislaturperiode den Sitzungsdienst im Nachgang in geselliger Runde ausklingen lassen können. Zuvor sollten wir aber noch kurz innehalten, um auf das Erreichte der letzten Monate zurückzublicken, aber auch das neue Jahr zu bedenken, in dem Projekte und Maßnahmen fortgeführt bzw. angegangen werden müssen.
In baulicher Hinsicht konnte im vergangenen Jahr einiges umgesetzt werden:
- Durch unseren Bauhof wurde die gemeindliche hölzerne Brücke im Mühlenweg mit Eichenhölzern aus dem Gemeindewald erneuert
- die Wasserleitung in der Judengasse wurde ausgetauscht
- Lehrrohre für einen späteren Breitbandausbau in Oberzaunsbach wurden im Rahmen des Tiefbaus mit verlegt und in Poppendorf wird derzeit damit begonnen.
- Die gemeindliche Überfahrt in Oberzaunsbach wurde ebenso erneuert, wie ein Teilstück der Gemeindestraße in Richtung Schweintal.
- Der Tiefbrunnen wurde baulich fertiggestellt, die Inbetriebnahme wird für diese Woche erwartet.
Leider hat der bundesweite Warntag in Pretzfeld nicht ganz so gut geklappt, wie die Rückfrage beim Katastrophenschutz des Landkreises ergab.
Daher ist es umso wichtiger, die Sirenen im Gemeindegebiet, neben den 80 neuen Pagern, zu ertüchtigen und zwei neue Standorte mit moderner Alarmierungstechnik auszurüsten.
Die Beschlüsse diesbezüglich wurden gefasst, die Umsetzung erfolgt 2023.
Darüber hinaus hat unser LEADER Projekt zur Inwertsetzung der beiden jüdischen Friedhöfe in Hagenbach und Pretzfeld begonnen und wird uns die nächsten zwei Jahre intensiv begleiten.
Dies ist eine Maßnahme, die nur mit ehrenamtlichem Engagement funktioniert. Ein herzlicher Dank geht daher an dieser Stelle an unsere zukünftigen Friedhofsführer, die zusammen mit Elisabeth Gröbel das Projekt mitgestalten und begleiten.
Ab April 2022 konnte der Gemeinderat das neu angeschaffte Ratsinformationssystem nutzen. Erfreulicherweise nehmen fast alle Mitglieder im Gemeinderat an der digitalen Version teil. Somit können Ressourcen geschont und ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden.
Ein wichtiger und arbeitsintensiver Bereich war im vergangenen Jahr die Versorgung der Kinder.
Erfreulich ist, dass der Gemeinderat letztlich doch die Bezuschussung einer zusätzlichen Personalstelle für Integration im Kindergarten genehmigt hat und somit die Betreuung von Kindern mit erhöhtem Zeitbedarf, die von Behinderung betroffen oder bedroht sind, sichergestellt werden kann.
Die Betreuungssituation für unsere Grundschulkinder konnte im September mit der Inbetriebnahme des Interimshortes im Pfarrheim entspannt werden. Kurzfristig, in nur wenigen Monaten, wurden 16 Plätze geschaffen. Die Fertigstellung durch entsprechende Nacharbeiten steht am Gebäude zwar noch aus, wird jedoch 2023 zeitnah umgesetzt.
Herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei allen, die sich konstruktiv für die Umsetzung dieser, letztlich alternativlosen Lösung eingesetzt haben, insbesondere bei der Kirchenstiftung St. Kilian, die uns die Räume zur Verfügung stellt. Durch diese Zusammenarbeit ist es uns gelungen, die schon lange Jahre unzureichende Betreuungssituation zu erweitern und dadurch eine zuverlässige Anlaufstelle für Kinder und Eltern zu schaffen.
Im kommenden Jahr besteht unsere Aufgabe nun darin, auch in Hinblick auf die Krippenplätze eine tragfähige Lösung zu finden.
Weiterhin dürfen sich unsere Kinder über einen neu gestalteten Spielplatz im Ortsteil Wannbach freuen. Nachdem die alten Spielgeräte nicht mehr die geforderte Sicherheit aufgewiesen haben, wurden neue, abwechslungsreiche Geräte verbaut, die ab diesem Herbst genutzt werden konnten.
Positive Rückmeldungen haben wir auch wieder für unser abwechslungsreiches Ferienprogramm erhalten, das mit großem ehrenamtlichem Einsatz gestaltet wurde. Das Highlight war hier jedoch das Gastspiel des integrativen Zirkus Schnauz am Festplatz in Wannbach, der in unserer Gemeinde seinen 20. Geburtstag feierte.
Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde unter Leitung des Kreisjugendrings ein tolles, abwechslungsreiches Programm einstudiert, das die Kinder bei zwei Aufführungen zum Besten geben durften.
Nicht weniger spektakulär war der Sieg des Teams „Gemeinderat“ beim Federballturnier des SV Pretzfeld an der Kiliani Kirchweih. Bei seiner ersten Teilnahme konnte nach hart umkämpften Sätzen der Pokal in Empfang genommen werden. Ob die Titelverteidigung 2023 glückt, bleibt bei so einem starken Teilnehmerfeld spannend.
Des Weiteren haben wir das Projekt Agroforst, das zusammen mit der SOLAWI Ebermannstadt umgesetzt wird, im November auf den gemeindlichen Flächen am Kohlfurtweg angelegt. Mit dieser Maßnahme setzen wir uns für ökologischen, klimaangepassten Landbau und Artenvielfalt ein. Wir wünschen daher gutes Gedeihen und reiche Ernte!
Erfreulich war außerdem auch, dass im letzten Jahr ein gewinnbringendes Projekt im Rahmen des Regionalbudgets umgesetzt werden konnte. Die FFW Wannbach hat am Festplatz Hand angelegt und die Attraktivität der Gebäude und des Umfeldes erheblich aufgewertet. Im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres dort nun endlich wieder stattfinden konnten, haben sich bereits viele Besucher vom Gelingen der Arbeiten überzeugen können!
Neben all diesen Tätigkeiten, die im vergangenen Jahr geleistet wurden, müssen wir auch auf die Personen blicken, die daran beteiligt waren. Bei den Beschäftigten im Rathaus, Hort und Bauhof haben sich dabei mehrere Veränderungen ergeben.
Zum Jahresende scheiden drei verdiente und langjährige Mitarbeiter aus dem Beschäftigungsverhältnis aus.
Frau Katharina Hahn verlässt uns als Leitung des Kinderhortes In ihrer 21 –jährigen Tätigkeit hat sie die Kinderbetreuung unserer Grundschulkinder von Anfang an aufgebaut, mit begleitet und ausgebaut.
Weiterhin gehen Frau Monika Bartilla als Mitarbeiterin der Kasse und Herr Konrad Igel aus unserem Bauhof in den wohlverdienten Ruhestand.
Wir bedanken uns bei allen für Ihr Engagement für die Gemeinde und wünschen für den weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute.
Gleichzeitig haben wir neue Kolleginnen und Kollegen begrüßen dürfen.
Frau Berit Rennfanz übernimmt ab 01. Januar die Leitung des Kinderhortes, Frau Juliane Hutzler verstärkt die Kasse bereits seit Juli und Herr Robert Oprisiu vervollständigt unser Team im Bauhof seit November.
Nach längerer Pause sind wir nun auch wieder Ausbildungsbetrieb. Emily Dötzer hat im September die Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte begonnen, auch hier wünschen wir viel Erfolg.
Darüber hinaus hat aus dem Kreis der Ehrenamtlichen unsere langjährige Seniorenbeauftragte, Frau Carolina Leisgang, ihre Tätigkeit an Frau Hana Müller weitergegeben. Unser Dank gilt beiden Frauen für ihr außerordentliches Engagement.
Beim Blick zurück auf das zu Ende gehende Jahr wird deutlich, dass wir trotz schwieriger Umstände vielfältige Themen bearbeiten und zum Nutzen für unsere Gemeinde einiges auf den Weg bringen konnten.
Meinen Dank richte ich daher an den Gemeinderat, Jugend- und Seniorenbeauftragte für alles Geleistete und an die Verwaltung, sowie den Bauhof für die Zuarbeit, Vorbereitung und Umsetzung der Projekte.
Ebenso danke ich meinen beiden Vertretern, Jürgen Kaiser und Simone Heckmann für ihre Tätigkeit, genauso wie den Vertretern und Gremien der beiden Kirchen für die konstruktive Zusammenarbeit.
Besonderer Dank gilt allen ehrenamtlich Aktiven in unserer Gemeinde. Trotz vielfältiger Belastungen, haben sich viele unermüdlich dafür eingesetzt, das gemeinschaftliche Leben auf unterschiedliche Weise aufrechtzuerhalten. Dies ist in unserer Zeit leider keine Selbstverständlichkeit mehr und verdient daher eine besondere Würdigung. Neben allen, die seit Jahren in den Vereinen und Gruppierungen tätig sind, haben sich in diesem Jahr auch neue Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Auswirkungen ergeben. Allen, die hierbei mit Hand angelegt und hilfesuchenden Menschen durch Hilfstransporte, Spenden oder Unterstützung der Geflohenen, beigestanden haben, möchte ich an dieser Stelle für ihr humanitäres Wirken besonders danken.
Zu guter Letzt möchte ich mich auch bei den Vertretern der Presse, Frau Carmen Schwind und Herrn Stefan Braun für die stets sachliche Berichterstattung aus unserer Gemeinde bedanken.
Auch im vor uns liegenden Jahr 2023 stellen sich uns viele Aufgaben, von denen die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde bestimmt wird. Wir sind dabei sicher abhängig von den großen nationalen und globalen Entwicklungen, auf die wir uns zum Teil vorbereiten können und müssen, wie z.B. beim Klimawandel und Energiekrise. Zum Teil bleibt uns jedoch auch keine Wahlfreiheit und damit nur die Reaktion auf Entscheidungen, die anderswo getroffen wurden. Der Krieg in der Ukraine und die Folgen, die sich daraus für uns ergaben, hat dies unmissverständlich deutlich werden lassen. Umso wichtiger erscheint es mir, die Handlungsspielräume, die sich uns bieten auf sinnvolle Art und Weise auszuschöpfen. Wir haben es in der Hand unsere Gemeinde zukunftsfähig zu machen und im Sinne der Menschen, die uns als ihre Vertreter gewählt haben, unsere Lebensumwelt zu gestalten. In diesem Sinne freue ich mich auf eine konstruktive, zielführende und vorurteilsfreie Zusammenarbeit und wünsche an dieser Stelle allen eine segensreiche Weihnachtszeit und einen guten Start in ein gesundes, neues Jahr!
Vielen Dank
Steffen Lipfert
Erster Bürgermeister