Markt Pretzfeld in der Fränkischen Schweiz

Jahresbericht 2021

Pretzfelder Wappen - Vorschaubild

Jahresrückblick 2021

Liebe Mitglieder des Marktgemeinderates, liebe Mitarbeiter unserer Gemeinde, sehr verehrte Gäste und Vertreter der Presse!

In wenigen Tagen dürfen wir Weihnachten feiern und das Jahr 2021 geht zu Ende.

Die heutige Sitzung beschließt somit den Sitzungsdienst des Gemeinderates 2021.

Die Hoffnung, das Jahr in festlicher Runde bei einer gemeinsamen Jahresschlusssitzung beschließen zu können, hat sich auch dieses Jahr leider nicht erfüllt.

Die Corona-Infektionszahlen aufgrund einer noch zu geringen Impfquote haben uns eine schwere, vierte Welle beschert, die es gilt, in den nächsten Wochen und Monaten zu brechen.

Trotz gravierender Einschränkungen aufgrund der Pandemie konnte in unserer Gemeinde jedoch einiges bewegt und umgesetzt werden. Ich möchte daher diese Gelegenheit nutzen, einen kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr 2021 zu geben.

Mit dem Beginn des neuen Jahres ging unsere umgestaltete Homepage online. Sie ist ein wichtiges Medium der Information unserer Bürgerinnen und Bürger und wird gut angenommen, wie die Klick-Zahlen zeigen.

Sehr frühzeitig, am 03.02.2021, konnte allen Über-80-Jährigen in unserer Turnhalle ein Impfangebot gemacht werden.

Weitere Termine mit offenen Impfangeboten in der Turnhalle folgten, finden aktuell noch statt und werden auch noch im neuen Jahr weitergeführt. So konnten wir durch die Bereitstellung der vorhandenen Räumlichkeiten dazu beitragen, viele Menschen vor einer schweren Covid-Erkrankung zu schützen.

Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle der örtlichen Hausarztpraxis Dr. Mörsdorf und Herschel. Diese scheuen keine Mühen immer sehr frühzeitig vielen Menschen Impfschutz anzubieten. Dies unterstützen wir als Markt Pretzfeld sehr gerne mit der Bereitstellung der Räumlichkeiten.

Im Rahmen der Städtebauförderung wurde das ISEK mit den Zusatzbausteinen abgeschlossen, ein Projekt daraus, die Neugestaltung der Judengasse wurde bereits angestoßen, die Vorplanung ist abgeschlossen, eine bauliche Ausführung ist 2022 vorgesehen.

Interkommunale Zusammenarbeit leben seit diesem Jahr die drei Trubachtalgemeinden Obertrubach, Egloffstein und Pretzfeld zum einen durch den neuen gemeinsamen Tourismusprospekt mit neugestaltetem LOGO und zum anderen mit der Gründung der Volkshochschule Trubachtal, durch die Bildungsangebote in der Region stattfinden können.  Erste Angebote haben in Pretzfeld bereits stattgefunden, wurden gut angenommen und werden in den kommenden Semestern fortgeführt.

Bereits im April 2021 konnten die Lüftungsgeräte für unsere Grundschule in Betrieb genommen werden, weitere konnten im Oktober im Kinderhort folgen. Durch die nötige Voraussicht konnten diese sinnvollen Investitionen getätigt werden, bevor Lieferengpässen die notwendige Ausstattung stark verzögerte.

Unser neuer Tiefbrunnen mit einer Tiefe von 85 m wurde mit dem Spatenstich am 24.02.2021 in Angriff genommen. Die Fertigstellung ist für das erste Quartal 2022 vorgesehen, ein wichtiger Baustein zur Wahrung der Versorgungssicherheit mit eigenem Trinkwasser.

Zeichen für Nachhaltigkeit und biologische Landwirtschaft wurden durch die Umstellung des gemeindlichen Strombezugs auf Ökostrom, die Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen an die SoLaWi Ebermannstadt und die Pflanzung von Streuobstbäumen mit alten Sorten zusammen mit dem Landschaftspflegeverband gesetzt.

Auch Kleinigkeiten können die Attraktivität einer Ortschaft steigern und ein Statement gegen die Wegwerfmentalität abgeben:  Der Wannbacher Bücherschrank ist hierfür und auch für Bürgerengagement ein gutes Beispiel, denn die Idee kam aus der Bürgerschaft.  Nicht vergessen werden darf hier auch nicht der zum ersten Mal organisierte Garagenflohmarkt, der sowohl von den heimischen Verkäufern als auch von potenziellen Käufern gut angenommen wurde und durchwegs auf positive Resonanz stieß.

Besondere Verantwortung für die Mitmenschen hat die FFW Hagenbach gezeigt, denn hier wurde ein öffentlich zugänglicher Defibrillator für die Laienanwendung angeschafft, bei dem der Markt Pretzfeld die Folgekosten übernimmt.

Ein weiteres Gerät wurde vom Markt Pretzfeld initiiert und über die Gesundheitsregion Plus für den Standort am Feuerwehrhaus Hetzelsdorf gefördert.

Zwei freie WLAN Zugänge konnten in der Gemeinde hergestellt werden. Neben dem auf Initiative der Ev. Kirchengemeinde in Wannbach initiierten Hotspot wurde ein weiterer am Bahnhof eingerichtet. Ich hoffe, dass noch weitere folgen werden.

In Sachen Breitbandausbau wurde 2021 die Markterkundung abgeschlossen und aufgrund der anstehenden Baumaßnahmen in Oberzaunsbach und Poppendorf die Mitverlegung von Speedpipes beschlossen, ein klares Zeichen, dass wir die Digitalisierung vorantreiben wollen.

Ein besonderes Ereignis war die Übergabe der drei neu angeschafften Feuerwehrfahrzeuge.

Zwei Hänger für die Wehren Lützelsdorf und Zaunsbach und ein TSF für Hetzelsdorf konnten am Kellerwald gesegnet werden. Eine Veranstaltung, die bedingt durch Corona-Einschränkungen in kleinerem Rahmen und im Freien stattfinden musste, aber dennoch absolut gelungen ist.

Auch der Beschluss über die Umrüstung der Feuerwehrdienstkleidung aller Ortswehren macht deutlich, dass dieses Ehrenamt dem Markt Pretzfeld wichtig ist und alle, die sich engagieren, eine zeitgemäße Ausrüstung verdienen.

Dass im Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ die Inwertsetzung der jüdischen Friedhöfe Hagenbach und Pretzfeld im Rahmen des europäischen Förderprogrammes LEADER zur Stärkung des ländlichen Raumes initiiert werden konnte, ist besonders erfreulich. Unsere Gemeinde besitzt mit diesen beiden Friedhöfen ein unvergleichliches, einzigartiges Kulturgut, das es zu schützen und für die Nachwelt zu erhalten gilt. Hoffen wir, dass die Planungen gut umgesetzt werden können.

Die Jugend, die unter den Einschränkungen der verschiedenen Phasen der Corona-Pandemie stark leiden musste, wurde in unserer Gemeinde nicht vergessen. Mit einem reichhaltigen, abwechslungsreichen Ferienprogramm erhielten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit ihre freie Zeit zu gestalten und Kontakte, die lange Zeit zu kurz kamen, zu pflegen. Ein herzlicher Dank gilt hierbei allen Ehrenamtlichen, die Aktionen durchgeführt haben.

Ein wichtiges Signal für die Jugend, dass ihre Meinung gehört und ihre Interessen geachtet werden, sollte auch die Veranstaltung „Pretzfeld Zukunft gestalten“ sein, die der Markt Pretzfeld zusammen mit dem KJR durchführt hat. Die Teilnehmer hatten dabei die Gelegenheit ihre Ideen und Wünsche vorzubringen. Es ist unser Ziel, sinnvolle und machbare Maßnahmen anzugehen und umzusetzen, um die Gemeinde auch für die junge Generation attraktiv zu machen bzw. zu erhalten.

Vereine als soziale, kulturelle und gesellschaftliche Säulen unseres Miteinanders haben auch in der Pandemie vieles geleistet.

Als Beispiel seien die Maßnahmen im Rahmen des Regionalbudgets 2021 genannt: der Weißenbachgraben wurde durch den FSV Unteres Trubachtal aufgewertet und Nisthilfen für Insekten durch den Kreisimkerverband Forchheim hergestellt. Im Rahmen der Förderung „Bürgerengagement“ konnten über LEADER vom SV Pretzfeld ein Bouleplatz gestaltet und der Dorfplatz in Lützelsdorf durch die Dorfgemeinschaft aufgewertet werden.

Es ist sehr bedauerlich, dass wir 2021 das 75-jährige Jubiläum des SV Pretzfeld nur eingeschränkt begehen konnten, ebenso wie das 120-jährige Jubiläum des Posaunenchors Hetzelsdorf mit der Verleihung der von unserem Bundespräsidenten ausgelobten Ehrung mit der „PRO MUSICA-Plakette“.  Hoffentlich gibt es 2022 die Gelegenheit dies nachzuholen.

Beim Gemeindepersonal haben sich einzelne Veränderungen ergeben:  im Hort verstärkt Frau Antje Büttner als Erzieherin seit dem neuen Schuljahr das Team und Frau Sabrina Ochs hat ab Oktober in der Kasse ihren Dienst angetreten. Michael Parzefall konnte 2021 die zweijährige Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt abschließen, er steht uns somit mit neuer Qualifikation ab Januar 2022 offiziell zur Verfügung.

Beim Blick zurück auf das zu Ende gehende Jahr wird deutlich, dass wir trotz schwieriger Umstände vielfältige Themen bearbeiten und zum Nutzen für unsere Gemeinde einiges auf den Weg bringen konnten.

Meinen Dank richte ich daher an den Gemeinderat, Jugend- und Seniorenbeauftragte für alles Geleistete und an die Verwaltung sowie den Bauhof für die Zuarbeit, Vorbereitung und Umsetzung der Projekte.

Ebenso danke ich meinen beiden Vertretern, Jürgen Kaiser und Simone Heckmann für den regen Austausch und die Zusammenarbeit.

Besonderer Dank gilt allen ehrenamtlich Aktiven in unserer Gemeinde. Trotz zusätzlicher Beeinträchtigungen, die die Pandemie herbeigeführt hat, haben sich viele unermüdlich dafür eingesetzt, das gemeinschaftliche Leben auf verschiedene Weise aufrechtzuerhalten.

Zu guter Letzt möchte ich mich auch bei den Vertretern der Presse, Frau Carmen Schwind und Herrn Stefan Braun für die stets sachliche Berichterstattung aus unserer Gemeinde bedanken.

Auch für das vor uns liegende Jahr 2022 eröffnen sich uns viele Aufgaben, von denen die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde abhängt. Zu nennen sind hier die Baulandentwicklung, Betreuungsplätze für unsere Grundschulkinder, Sicherung der Wasserversorgung und der Klimaschutz. Jeder Entscheidungsträger muss sich daher bewusst machen, dass die Interessen der hier lebenden Bürgerinnen und Bürger die Messlatte für unsere Entscheidungen darstellen. Arbeiten wir daran, unsere Gemeinde sinnvoll weiterzuentwickeln.

Genauso zuversichtlich wollen wir hoffen, dass die heute vereidigte, neue Bundesregierung schnell zusammenfindet und die richtigen Instrumente im Kampf gegen die Pandemie und die Gestaltung unseres Staates, unserer Gesellschaft und unserer Zukunft findet und einsetzt.

Ganz bewusst rufe ich zum Abschluss mein letztes Jahr angeführtes Zitat von M. Ghandi nochmal in Erinnerung, weil es in ganz wenigen Worten das Wesentliche zusammenfasst.

„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun“

Dies gilt für jeden einzelnen von uns, genauso wie für unser Gremium. Wir tragen die Verantwortung für unser Handeln und müssen uns deshalb immer fragen, welche Auswirkungen dies für die Zukunft hat. Diesen Gedanken gebe ich mit in das neue Jahr und wünsche an dieser Stelle allen eine segensreiche Weihnachtszeit und einen guten Start in ein gesundes, neues Jahr!

Nachdem leider kein gemeinsames Beisammensein zum Jahresschluss möglich ist, werden wir auch 2021 Gutscheine unserer heimischen Gastronomie als kleines Dankeschön verteilen.

Vielen Dank

Steffen Lipfert
Erster Bürgermeister

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