Markt Pretzfeld in der Fränkischen Schweiz

Unterzaunsbach

Zaunsbach (Ober- und Unterzaunsbach)

Der Ortsname

Historische Schreibungen:
(ca. 1190) Zunsbarch (r ist unterpunktet) …(Kopie) Zunspach …(Kopie) Zunsbach – 1302 Hof in Zunisbac inferiori – 1367 Oberzaunspach – 1371 (Kopie) Zanspach – 1414 (Kopie) Nidern Zanspach … zu Nidern Zannspach – 1422 Ober zaunspach … Obern zaünspach – (1504) Obern Zaunspach …Untern Zaunspach – 1565 Vnder vnnd Oberzaunßbach
Mögliche Deutungen:
„Siedlung am Bach mit Zaun“,
„Siedlung am Bach(abschnitt), wo der Grenzzaun eines Herrschaftsbezirks verläuft“,
„Siedlung am Bach eines Zuni“
Zauns – geht entweder auf altes zūn, Hecke, Gehege, Zaun, Verpalisadisierung oder einen Personennamen *Zūni (jeweils im Genitiv Singular –bach vorangestellt) zurück. In der Chronik Thietmars von Merseburg kommt ein Tuni vor, der im oberdeutschen Sprachraum zu *Zūni verschoben worden wäre (im Genitiv Singular *Zunis). Im Hochdeutschen Sprachraum findet sich kein vergleichbarer Personenname.
Im Mittelalter waren Dorffluren und auch größere Bezirke eingepfählt. Denkbar wäre eine Herrschaft vom „Alten Schloß“ aus, einer kleinen Burganlage ca. 1 km südöstlich von Oberzaunsbach am Rand des Zaunsbacher Berges, von der nur noch der Flurname, das Felsplateau und eine grabenförmige Mulde gegen die Bergfläche zeugen. Möglicherweise rührt der Name von dem kleinen Wasserlauf her, der bei Oberzaunsbach in die Trubach mündet und der am Rand der Gemarkung Hundshaupten anfängt.
In der Mundartlautung dsanesbox mischen sich bairische Spracheinflüsse, die sicherlich vom Kloster Michelfeld ausgegangen sind, mit dem auch für die Pretzfelder Mundart typischen d/g-Wechsel, den Beck am Beispiel Rinke „Rinde“ aufführt.
Wir können hier gut nachvollziehen, wie sich die Lautgestalt eines ON auf Dialektebene durch ortsfremde Einflüsse vom gültigen Wortschatz lösen und zu etwas schwer Durchschaubarem entwickeln kann.

von Dorothea Fastnacht

Der Ort Zaunsbach kann auf ein beachtliches Alter zurückblicken. Sein erster schriftlicher Nachweis stammt aus der Zeit um 1190, als Gisila von Wohlmuthshüll, geb. von Wannbach, dem Kloster Michelsfeld (Oberpfalz) ein Gut überlässt. 1333 ertauscht Friedrich von Wiesenthau ein Gut vom Kloster. Unter dem Namen Unterzaunsbach tritt der Ort erstmals 1302 in das Licht der Geschichte. Frühzeitig begegnen uns die zwei Mühlen an der Trubach. Die Untere Mühle ist ab 1373 und die Obere Mühle ab 1389 belegt.
1547 besteht Unterzaunsbach bereits aus 25 Anwesen. Die Trubach bildet im Ort seit Urzeiten die Grenze der Pfarrei Pretzfeld zur Pfarrei Kirchehrenbach, seit der Mitte des 16. Jh. zur neu gegründeten protestantischen Pfarrei Hetzelsdorf.
Die Dorfgemeinde errichtet 1730 ein neues Gemeindehaus, welches noch heute farbenfroh restauriert mit seinem Glockentürmchen unmittelbar an der Trubachbrücke liegt. Gegenüber liegt die Brauerei Meister, welches ihr Schankrecht 1862 vom Anwesen Hsnr. 8 übernahm, wo bereits im 18. Jh. Bier geschenkt wurde. Die heutige Ortsdurchfahrt wurde in den Jahren 1907/08 ausgebaut.

Durch das Trubachtal nach Unterzaunsbach